Faschingspedia
Begriffe rund um Fasching, Karneval und Fasnacht einfach erklärt!
Wir, vom Online Team von www.faschingskoenig.com, haben uns schon oftmals gefragt, woher dieser oder jene Begriff eigentlich stammt oder was er bedeutet. Nachfolgend geben wir eine Übersicht der Begriffe die im Fasching, Karneval oder der Fasnet am häufigsten auftauchen.Sollten Sie einen Fehler, und sei es nur ein Schreibfehler, entdecken, freuen wir uns hier über Ihre Nachricht. Gerne ergänzen wir diese Liste auch mit den Wörtern, die nach Ihrer Meinung hierin fehlen. Schicken Sie uns einfach das betreffende Wort, möglichst mit einer Erklärung, und wir vom Online Team von www.faschingskoenig.com bauen es auf dieser Seite ein.
I
O
U
Y
Z
A
Alaaf
Ruf beim Kölner Karneval der in etwa soviel bedeutet wie „alles weg“. Hier könnte man hinein interpretieren das der bevorstehende Beginn der Fastenzeit gemeint ist, aber auch, das neben dem Karneval in Köln kein weiterer eine Berechtigung hat.
Alleh Hopp
Eine Verballhornung des französichen Allez hop was in etwa soviel bedeutet wie „los geht’s“ bedeutet und auf den Beginn der Fastenzeit hinweist.
Aschermittwoch
Wie es in einem berühmten Schlager des kölschen Urgesteins Jupp Schmitz schon heißt ist am „Aschermittwoch alles vorbei“. Das bedeutet dass die Ausgelassenheit des Feierns vorbei ist und nunmehr die Fastenzeit beginnt. Der Begriff Aschermittwoch geht darauf hin zurück, das an diesem Mittwoch in der katholischen Kirche des sogenannten Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet wird. Die hier verwendete Asche resultiert aus dem Verbrennen der Palmzweige des letzten Jahres.
B
Bauer
Mitglied im Dreigestirn des Kölner Karnevals.
Berliner
Kugelähnliches, in fett ausgebackenes, Hefegebäck das traditionell in der Vor- Fastenzeit, also zum Fasching oder Karneval, hergestellt und gegessen wird.
Bütt
Wahrscheinlich aus dem Mainzer oder Rheinhessichen Dialekt stammendes Wort für Weinfass. Die ersten Büttenreden wurden in einem halb aufgeschnitten Weinfass gehalten.
Büttenrede
Oftmals in lokalem Dialekt gehaltene, gereimte Rede. Hier wird oft und gerne die politische Entwicklung und Entscheidungen der letzten Zeit aufs Korn genommen und mitunter auch scharf kritisiert. In dörflicher Umgebung werden hier auch oft die kleinen Unglücke, Ungeschicktheiten oder Dummheiten der Nachbarschaft durch den Kakao gezogen.
Bützje
Kölner Dialekt Begriff der einen Kuss, zumeist auf die Wange, bezeichnet. Gerne vergeben nachdem im Weiberkarneval die Frau einem Mann die Krawatte abgeschnitten hat.
C
D
Dicker Donnerstag
Vermutlicher geht der Begriff Dicker Donnerstag darauf hin zurück, des ursprünglich an diesem Tag das erste Mal die in Fett ausgebackenen Berliner oder Faschingsküchle zur Verfügung standen.
Dreigestirn
Die Repräsentanten des Karnevals, bestehend aus dem Prinz, dem Bauern und der Jungfrau. Am bekanntesten dürfte das Dreigestirn des Kölner Karnevals sein.
Dreikönigstag
Der Dreikönigstag, am 06. Januar, ist traditionell der Beginn der schwäbisch-allemanischen Fasnacht
E
Elf
Die magische Zahl im Fasching und Karneval. Traditionell beginnt die Session am 11.11 um 11:11 Uhr. Fast jede Veranstaltung beginnt 11 Minuten nach der vollen Stunde. Die Umzüge beginnen um 11:11 Uhr. Die christliche Interpretation der Zahl Elf kann für die Verwendung derselben im Fasching und Karneval eine Rolle spielen, aber auch das die Gleichheit. Denn beim Fasching und Karneval sind alle Narren gleich.
Elfter Elfter
Der 11. November ist nicht nur Martinstag, auch traditionell der Beginn der Karnevals- oder Faschingssession.
F
Fasching
Abgeleitet vom Fastenschank, dem letzten Ausschank von alkoholischen Getränken vor Beginn der Fastenzeit, bezeichnet heute die Veranstaltungen vor Beginn der Fastenzeit zumeist im süddeutschen Raum.
Faschingsküchle
In Schmalz ausgebackenes Hefegebäck, welches während der Faschingszeit konsumiert wird. Auch bekannt als Berliner.
Faschingssonntag
Auch Tulpensonntag genannt ist der Sonntag vor Rosenmontag. Traditionell finden im Rheinland an diesem Tag die Schulumzüge statt um nicht mit den grossen Umzügen an Rosenmontag konkurrieren zu müssen.
Fasnet
Regional verwendeter Begriff für die schwäbisch-allemanische Fasnacht, die in Süddeutschland, Teilen der Schweiz und im Elsass gefeiert wird.
Fassenacht
Regionale Bezeichnung für Fasching in Mainz.
Fastenzeit
Die Fastenzeit bezeichnet im Christentum den Zeitraum 7 Wochen vor Ostern in der an das 40 tägige Fasten Jesus Christus erinnert werden soll.
Fastnacht
Fastnacht und seine Abwandlungen werden hauptsächlich in Süddeutschland, der Schweiz und Liechtenstein für das Wort Fasching verwendet.
Fastnachtsfarben
Rot, weiß, blau und gelb sind die Fastnachtsfarben und historisch belegbar. Wieso kann heute niemand sagen.
Fünfte Jahreszeit
Die fünfte Jahreszeit als Ergänzung der bestehenden Jahreszeiten bezeichnet den Zeitraum beginnend am 11.11. eines jeden Jahres bis Aschermittwoch in dem die Narren ausgelassen feiern können und auch dürfen.
G
Garde
Eigentlich ist Garde ein Begriff für militärische Verbände. Beim Fasching oder Karneval bezeichnet Garde, oder auch Tanzgarde, eigentlich eine Gruppe, von zumeist weiblichen, Tänzerinnen die einen oder mehrere Tänze während der Sitzungen aufführen. Leitfiguren der Tanzgarde sind zum Einen das Funkenmariechen und zum Anderen der Tanz- oder Gardemajor.
Gardemajor
Der Gardemajor ist der Tanzpartner des Funkenmariechens und die männliche Leitfigur der Tanzgarde.
Gardetanz
In Anlehnung an den Revuetanz des beginnenden 20. Jahrhunderts schicken heute immer mehr Faschings- und Karnevalsvereine eine Gruppe von tanzenden Mädchen auf die Bühne.
Glombiga Donnerstag
Regionaler Begriff in Süddeutschland und Österreich für den Donnerstag vor dem Rosenmontag.
Guggenmusik
Ursprünglich aus der Schweiz stammend, erobert die Guggenmusik mittlerweile auch Deutschland. Meistens sind es Blaskapellen, die bekannte Lieder sehr rhythmisch in Ihrem eigenen Stil falsch spielen.
H
Häs
Häs ist eine Bezeichnung für ein traditionelles Kostüm in der schwäbisch-allemanischen Fassnacht.
Helau
Narrenruf aus den Hochburgen des Faschings und Karnevals. Vermutlich abgeleitet von „Halleluja“. Helau wird meistens in den rechtsrheinischen Hochburgen des Karnevals gerufen, aber auch den mittel- und süddeutschen Hochburgen des Faschings.
Hits
Was wären die schönsten Faschings- oder Karnevalsveranstaltungen ohne Hits die jedes Kind mitsingen kann? Karnevals- und Faschingshits zeichnen sich zumeist durch ihre eingängige Melodie und den einfach mitzusingenden Text aus.
Hochburg
Hochburg bezeichnet eine, zumeist katholische, Stadt in der Karneval oder Fasching stark gefeiert wird.
Hofballett
Hofballett ist eine Gruppe von Amateurtänzern die während der Faschings- oder Karnevalsveranstaltung zuvor einstudierte Showtänze aufführen.
Hofnarr
Den Hofnarr oder Tor gibt es eigentlich schon seit dem Mittelalter. Der wichtigste Hofnarr für Fasching ist eigentlich der aus der Mainzer Fassenacht bekannte. Bissige Kommentare und grosser Wortwitz zeichnen den Mainzer Hofnarr bei seinen Vorträgen aus.
I
J
K
Karneval
Karneval, das Fest vor dem Beginn der 7 wöchigen Fastenzeit. Abgeleitet aus dem lateinischen „Carne vale“ also der fleischlosen Zeit wird Karneval heute, hauptsächlich, im Rheinland gefeiert.
Karneval in Venedig
Der Karneval in Venedig hat eine Jahrhunderte alte Tradition. Da die strengen höfischen Etikette ein sehr enges Korsett des täglichen Lebens verursachten, wurde die Zeit des Karnevals, natürlich maskiert und in einer schönen Kostümierung, oft und gerne für ausschweifende Exzesse, auch bei dem ein oder anderen sexuellen Abenteuer, genutzt. Nachdem Napoleon die Lagunenstadt besetzte, hat er, um diesen unmoralischen Ausschweifungen ein Ende zu setzen, kurzerhand den Karneval verboten. Engagierte Venezianer haben den „Karneval in Venedig“ Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts wiederbelebt und führen denselben langsam zur einstigen Blüte zurück.
Komitee
Komitee im Fasching und Karneval bezeichnet zumeist eine Abordnung von verschiedenen Faschings- und Karnevalsvereinen einer Stadt die das Motto der bevorstehenden Session, oftmals kurz nach Abschluss der vorhergehenden, festlegen.
Kostümball
Veranstaltung zu Fasching und Karneval bei denen die Besucher in einem, mehr oder weniger aufwendigen, Kostüm zum Feiern und Tanzen erscheinen.
Krapfen
Anderes, meistens in Berlin genutztes, Wort für Faschingsküchle oder Berliner, dem bekannten in Schmalz ausgebackenem Gebäck.
Krawatte abschneiden
Am Donnerstag vor Rosenmontag, an dem traditionell die Frauen regieren, zeigen diese ihre Auflehnung auch gegen die männliche Bevölkerung indem die Frauen den Männern die Krawatte abschneiden und diese dann mit dem verbleibenden Stummel rumlaufen müssen.
L
Larven
Bezeichnung für eine Maske, die die Augenpartie verdeckt, zumeist aus Stoff- oder stoffähnlichem Material hergestellt.
M
Masken
Masken sind ein nicht wegzudenkender Bestandteil der schwäbisch-allemanischen Fasnacht, hier aus Holz gefertigt und oft hunderte von Jahren alt. Im übrigen Deutschland werden „normale“ Masken aus Kunststoff oder Latex gerne genutzt. Auch ist der Trend zu beobachten, das immer mehr venezianische Masken die aus Pappmache hergestellt werden, zu Fasching oder Karneval genutzt werden. Eins ist jedoch bei allen Masken gleich, die Masken sichern ihrem Träger bei der Faschings- oder Karnevalsveranstaltung die grösstmögliche Anonymität.
Mainz bleibt Mainz
Mainz bleibt Mainz ist die seit mehreren Jahrzehnten ausgestrahlte, wohl bekannteste Sitzung aus Mainz.
Männerbalett
Oftmals etwas übergewichtige Herren tanzen in einem Tütü, Rock oder Frauenkleid zur Belustigung der Gäste während der Karnevals- oder Faschingsveranstaltung.
Maschker
Maschker ist ein Begriff aus der schwäbisch-allemanischen Fasnacht der eigentlich nichts anders als „maskiert“ bedeutet. Die Maschker sind, normalerweise, nicht in einem Verein organisiert.
Maskenball
Faschings- oder Karnevalsveranstaltung bei der die Gäste eine Maske tragen müssen. Somit ist ausgelassenes Fasching oder Karneval feiern garantiert, da die Anonymität gewahrt bleibt.
Motto
Alljährlich von einem Verein für seine Veranstaltung oder von einem Komitee für den Ort bzw. Umgebung festgelegtes Thema unter dem in dieser Session Karneval oder Fasching gefeiert wird.
Mottoparty
Im Gegensatz zu einem generellen Kostümball gilt hier ein, vorher festgelegtes, Thema zu dem sich die Besucher der Faschings- oder Karnevalsveranstaltung, verkleiden oder Kostümieren sollen.
Museum
Eine Vielzahl an Museen in Deutschland zeigen, regional unterschiedlich, die Bedeutung von Fasching und Karneval. Als Beispiel für Fasching sei hier der Narrenschopf in Bad Dürrheim oder das Mainzer Fastnachtsmuseum genannt. Das bedeutendste Karnevalsmuseum dürfte das in Köln sein
N
Narrenbaum
Der Narrenbaum, meistens aus Nadelholz, ist das offizielle Herrschaftssymbol in der schwäbisch-allemanischen Fasnacht. Kurz gesagt, wenn der Narrenbaum in einem Ort deutlich sichtbar ist, weiß man, das hier die Narren regieren.
Narrenkappen
Narrenkappen sind eigentlich nichts anderes als eine Kopfbedeckung. Während der Faschings- oder Karnevalszeit symbolisieren die Narrenkappen zumeist die Zugehörigkeit des Trägers zu einem bestimmten Faschings- oder Karnevalsverein. Der Ursprung der Narrenkappe geht auf militärische Kopfbedeckungen des 18. Jahrhunderts zurück.
Narrenmesse
Oftmals von den örtlichen Vereinen kurz vor oder kurz nach dem Sessionstart veranstaltet gibt die Narrenmesse Gelegenheit preisgünstig ein gebrauchtes Kostüm oder Accessoires zu erwerben.
Narhallamarsch
Der Narhallamarsch ist das bedeutendste Musikstück in der Mainzer Fastnacht. Basierend auf Militärmärschen des 18. Und 19. Jahrhunderts wird der Narhallamarsch heutzutage bei dem Einzug des Elferrates und beim Abgang der Künstler gespielt.
Nelkensamstag
Nelkensamstag ist die, zumeist im Rheinland verwendete, Bezeichnung für den Samstag vor Rosenmontag.
Nubbel
Der Nubbel ist im rheinischen Karneval eigentlich an allem Schuld und der Sündenbock für Gott und die Welt. Der Nubbel als Strohpuppe ist als Maskottchen während der heißen Phase des Karnevals nicht wegzudenken. Allerdings wird er am Aschermittwoch verbrannt, denn dann ist der Karneval zu Ende.
O
Orden
Beim Fasching oder Karneval werden Orden, die zumeist aus Metall hergestellt sind, als Dankeschön an die Künstler auf der Bühne vom Elferrat oder sogar vom Präsidenten Überreicht.
P
Präsident
Der Präsident moderiert und leitet die Karnevals- oder Faschingsveranstaltung. Hierbei wird er zumeist durch den Elferrat unterstützt.
Prinzenpaar
Die Närrischen Tolitäten regieren während der Session des närrische Volk.
Prunksitzung
Prunkvolle und aufwändigste Hauptsitzung während der Session eines Karnevals- oder Faschingsvereins.
Q
R
Rathaussturm
Zumeist am Donnerstag vor Rosenmontag durchgeführte, symbolische Machtübernahme der närrischen Tolitäten.
Rosenmontag
Haupttag im Fasching und Karneval, an diesem Tag finden die meisten Umzüge mit Motivwagen statt. Der bekannteste Rosenmontagsumzug im Karneval findet in Köln und der im Fasching in Mainz statt.
S
schmutziger Donnerstag
Andere Bezeichnung für den Donnerstag vor Rosenmontag, zumeist in Mittel- und Süddeutschland verwendet. Vermutlich geht „schmutziger“ auf das mittelhochdeutsche Wort für Schmalz zurück.
Schunkeln
Schunkeln vereinfacht während der Faschings- oder Karnevalsveranstaltung die Kontaktaufnahme zum Nachbarn. Links und rechts eingehakt, ist es eigentlich nichts anderes als eine rythmische Bewegung zu dem aktuell gespielten Karnevals- oder Faschingsschlager.
Schwäbisch-allemanische Fastnacht
Beginnend am 06. Januar wird die Schwäbisch-allemanische Fastnacht in Süddeutschland, Teilen Österreichs, der Schweiz und dem Elsass gefeiert. Die Schwäbisch-allemanische Fastnacht ist für die aufwendigen Holzmasken und die traditionellen Kostüme bekannt.
Session
Bezeichnet den Zeitraum vom 11.11 bis Aschermittwoch. Oftmals vom örtlichen Faschings- oder Karnevalsverein oder einem Komitee unter ein gewisses Motto gestellt.
Strohpuppe
Zumeist als Sündenbock und Entschuldigung während der Karnevals- oder Faschingssession genutzt. Wird am Aschermittwoch verbrannt, denn dann ist alles vorbei.
T
Tanzmariechen
Weibliche Führungstänzerin der Tanzgarde. Tritt oftmals in sehr aufwendigen und anstrengenden Solotänzen mit dem Gardemajor während einer Faschings- und Karnevalsveranstaltung auf.
Termin
Da die Kirche eine 40 tägige Fastenzeit vor Ostern verordnet hat, richtet sich der Beginn der heißen Phase von Fasching und Karneval nach Ostern.
U
V
Veilchendienstag
Ist der Dienstag nach dem Rosenmontag und vor dem Aschermittwoch.
Vortrag
Ein Vortrag zu Fasching oder Karneval wird auch Büttenrede genannt. Hier wird, oftmals in Reimform, die aktuelle politische Entwicklung oder das Dorfgeschehen aufs Korn genommen.
W
Weiberfasching
Weiberfasching wird am Dicken Donnerstag, also dem Donnerstag vor Rosenmontag ausgelassen gefeiert, da an diesem Tag die holde Weiblichkeit die (Faschings) Welt regiert. Umzüge zu Weiberfasching sind unüblich. Üblicherweise wird der Weiberfasching ausgelassen auf der Strasse und den umliegenden Kneipen gefeiert. Der männliche Teil der Bevölkerung sollte jedoch darauf vorbereitet sein, an diesem Tag als Freiwild zu gelten.